Lichtmasterplan
Ursprung des Lichtmasterplans
Ausgangspunkt für die Erstellung eines Lichtmasterplans war die Einbindung des Naturpark Our in einen internationalen Austausch zur Problematik der Lichtverschmutzung über das INTERREG Europe Projekt NIGHT LIGHT. Das Ziel dieses Projektes besteht darin, aktiv der Lichtverschmutzung entgegenzuwirken und die Wertigkeit eines natürlich dunklen Nachthimmels zu steigern.
Durch das Engagement des Naturpark Our wurde auch die Naturpark-Gemeinde Clerf auf dieses Problem aufmerksam. Die Zusammenarbeit internationaler Projektpartner ermöglichte es dieses Thema, mit einer klaren Strategie öffentlich bekannt zu machen und die Bürger zu sensibilisieren. Erst durch diesen Einblick wurde auch der Gemeinde Clerf die Schwere des Problems richtig bewusst. Klar war, dass es nicht genügen würde nur bestimmte Lichtquellen zu ersetzen und einzelne Lampen im Außenbereich auszuwechseln. Es musste ein globales Konzept erstellt werden, um nachhaltig Wirkung zu erzielen. Das Resultat war ein umfangreicher Lichtmasterplan.
Zielsetzung des Lichtmasterplans
Das Kernziel des Lichtmasterplans, welcher im Oktober 2018 für die Gemeinde Clervaux erstellt wurde, war die Etablierung einer Entwicklungsstrategie für die Funktionalbeleuchtung und Akzentbeleuchtung unter lichttechnischen und lichtgestalterischen Aspekten. Dabei sollte bei Nacht ein Stadtbild geschaffen werden, das wahrnehmungsphysiologische, sicherheitstechnische und atmosphärische Aspekte als auch Umweltbelange in sich vereint:
- Etablierung einer konsistenten Leuchtenfamilie, abgestimmt und angepasst auf die jeweiligen Stadträume
- Senkung der Kosten für Wartung und Stromverbrauch
- Deutliche Reduzierung der Lichtimmissionen
- Verbesserung des objektiven und subjektiven Sicherheitsgefühls
- Aufwertung der Aufenthaltsqualität
Ein weiterer Schlüsselaspekt war die langfristige Stärkung der Identität von Clerf. Dies ist neben dem Stadtkern, insbesondere die herausragende Lage vom Schloss Clerf. Beide Orte prägen das Außenbild der Stadt nachhaltig.
Durch die Betonung bereits vorhandener charakteristischer Teilräume im nächtlichen Erscheinungsbild der Gemeinde eröffnete sich die Möglichkeit, eben diese lokale Identität nachhaltig zu stärken und zu festigen.
Umsetzung des Lichtmasterplans
Die Umsetzungen der neuen Lichtinstallationen haben Anfang 2020 angefangen. Bedingt durch die COVID-19 Pandemie hat sich die Arbeitsplanung etwas verzögert. Nichtsdestotrotz sind bereits heute einige der geplanten neuen Lichtinstallationen funktionsfähig. So beispielsweise die Straßenbeleuchtung der Ortschaft Clerf, die Architekturbeleuchtung des Schlosses sowie der Kirche von Clerf und der Kirche in Marnach. Die Architekturbeleuchtung der Kirche in Munshausen befindet sich zurzeit in Auftrag. In Planung sind aktuell noch die Beleuchtungen der Kirchen in Lieler und Weicherdingen sowie die Umrüstung aller verbleibenden Straßenlampen.
"Memorandum of Understanding"
Das „Memorandum of Understanding“ zur Verringerung der Lichtverschmutzung und zur Förderung einer besseren Beleuchtung auf dem Gebiet der Gemeinde Clerf wurde von Herr Claude TURMES, Minister für Energie und Raumentwicklung, Herr François BAUSCH, Minister für Mobilität und öffentliche Arbeiten, Herr Emile EICHER, Bürgermeister der Gemeinde Clerf und Präsident des Naturparks Our, Herr Roland FOX, Direktor der Straßenbauverwaltung, Herr Luc DAHMEN, Direktor der Verwaltung für öffentliche Bauten und Herr Claude MAHOWALD, Direktor der CFL, am 25. April 2022 unterschrieben. Die Unterzeichneten verpflichten sich, die Bestimmungen für moderne Beleuchtungssysteme (LED) umzusetzen. Damit soll die Lichtverschmutzung deutlich reduziert und gleichzeitig die Qualität der Beleuchtung verbessert werden. In einer Phase 2 kann das „Memorandum of Understanding“ in anderen Gemeinden umgesetzt werden, die sich zur Reduzierung der Lichtverschmutzung verpflichten wollen.
Für weitere Informationen: https://mea.gouvernement.lu/fr/actualites.gouvernement%2Bfr%2Bactualites%2Btoutes_actualites%2Bcommuniques%2B2022%2B04-avril%2B26-turmes-bausch-clervaux.html?fbclid=IwAR1bmxj9rnfyo8c3qnCFUGe6bgGmfPpqqzaxX18hLLr2SOF8hx9VVbKc6Hw
© Caroline Martin